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Verkehrsbetriebe

Das ULTIMO-Projekt, in Zusammenarbeit mit Padam Mobility, stellt seinen ersten automatisierten On-Demand-Service in Genf vor

Die Schweizer Verkehrsbehörde „Transports Publics Genevois“ (tpg) übernimmt eine Vorreiterrolle bei der Integration von autonomen on-demand Fahrzeugen in das bestehende öffentliche Verkehrssystem. Der im Rahmen des ULTIMO-Projekts ausgewählte Standort in Genf, verfügt nun offiziell über einen automatisierten Shuttle-Verkehr auf Abruf, der über die bereits etablierte regionale On-Demand-App angefordert werden kann.

Das in der Wohnsiedlung Belle-Idée, nur einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt, gelegene Bediengebiet erstreckt sich über eine Fläche von 38 Hektar mit verschiedenen Einrichtungen wie einem Krankenhaus, einem Kindergarten, einem Konferenzzentrum und Restaurants. Im Mittelpunkt dieses innovativen Projekts stehen drei autonome, elektrisch betriebene Fahrzeuge, die die Fahrgäste auf Abruf zu ihren gewünschten Zielen bringen.

Eine revolutionäre Art, sich auf dem Belle-Idée-Gelände in Thônex im Kanton Genf fortzubewegen

Im Gegensatz zu den traditionellen festen Verkehrslinien, können sich die Nutzer dank der autonomen Fahrzeuge und ihrer völlig flexiblen Konfiguration frei auf dem Belle Idée-Gelände fortbewegen. Der Service wird vom 28. September bis zum 30. November 2023 jeden Donnerstag von 10:00 bis 14:00 Uhr angeboten. Die Buchung einer Fahrt erfolgt einfach über die kostenlose tpgFlex-App für iOS und Android, die von Padam Mobility bereitgestellt wird.

Während der Testphase wird jeweils ein tpg-Mitarbeiter an Bord der drei autonomen Fahrzeuge sein, um die Sicherheit und Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Diese offizielle Inbetriebnahme folgt auf eine erste Testphase mit autonomen Fahrzeugen in Belle-Idée, die von 2020 bis 2022 stattfand. Sie bereitete den Weg für das ULTIMO-Projekt, das im Dezember 2022 gestartet wurde. ULTIMO, das von der EU und der Schweiz finanziert wird, verfügt über ein Gesamtbudget von 55 Millionen Euro für vier Jahre (2022-2026) und ist für drei Pilotstädte in Europa geplant, darunter Genf (Schweiz), Herford (Deutschland) und Oslo (Norwegen). Die Projektpartner planen, in den kommenden Jahren mehrere automatisierte On-Demand-Dienste einzurichten, um den öffentlichen Verkehr zu verbessern, insbesondere in dünn besiedelten Gebieten oder zu verkehrsschwachen Zeiten.

Die Zukunft des Genfer Verkehrs

Mit der Lancierung dieses neuen Mobilitätsservice, bringen tpg und seine Partner den öffentlichen Transport in Genf einen Schritt weiter in Richtung Zukunft. Der visionäre Ansatz kombiniert Spitzentechnologie mit benutzerorientierter Flexibilität, verbessert die Zugänglichkeit und reduziert schädliche Emissionen.

 

Über Padam Mobility

Padam Mobility, ein wichtiger Partner des ULTIMO-Projekts, ist auf die Optimierung von Lösungen für die gemeinsame Mobilität spezialisiert. Ihr Fachwissen liegt in der Entwicklung von Softwarelösungen für On-Demand- und Shared Transport, was sie zu einem idealen Partner für die Weiterentwicklung von automatisierten On-Demand-Verkehrsdiensten macht. Das interne Projekt-Team für automatisierte On-Demand-Dienste hat eine spezielle Lösung für die Orchestrierung von AV-Flotten entwickelt. Dies macht Padam Mobility zu einem starken Partner nicht nur für On-Demand-Transport-Projekte, sondern auch für die Bereitstellung von automatisierten Flotten. Ihre technischen Lösungen decken alle wichtigen Schritte ab, die für die Umsetzung von AV-Projekten erforderlich sind, vom Schichtenmanagement bis zur Buchung und Registrierung der Fahrgäste an Bord.

Über ULTIMO

Das Projekt ULTIMO ist eine Initiative der EU und der Schweiz, an der mehr als 20 Projektpartner aus den Bereichen Technologie, Industrie und Wissenschaft beteiligt sind. Das gemeinsame Ziel der Partner ist die Integration von groß angelegten, bedarfsgerechten und fahrgastorientierten automatisierten Fahrzeugdiensten in das traditionelle öffentliche Verkehrssystem. Um dies zu erreichen, erforschen und begleiten verschiedene branchenübergreifende Teams den Einsatz von CCAM-Systemen (Cooperative, Connected and Automated Mobility) an ausgewählten Einsatzorten in verschiedenen Teilen Europas.

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On-Demand-Service „callheinz“ wird um neues Bediengebiet im Landkreis Rhön-Grabfeld erweitert

callheinz Rhön-Grabfeld

Im Mai diesen Jahres startete der On-Demand-Service „callheinz“ in den Landkreisen Schweinfurt und Kitzingen, mit dem Ziel das öffentliche Nahverkehrsangebot auszubauen und Groß und Klein den Zugang zu flexiblen, kostengünstigen Transportalternativen zu ermöglichen. Nun wird der Service erweitert – seit dem 1. September wird auch das östliche Grabfeld von „callheinz“ bedient.

Die verschiedenen „callheinz“ Slogans, entwickelt von der Designagentur jo’s büro für Gestaltung, „Fährt wo sonst keiner fährt“ oder „Mobilität, wo du sie brauchst“ scheinen für das landkreisübergreifende Mobilitätsprojekt wie die Faust aufs Auge zu passen. Die Bilanz nach den ersten Monaten „callheinz“ fällt in den Landkreisen Schweinfurt und Kitzingen äußerst positiv aus. Nach nur drei Monaten konnte der Service bereits über 7000 Fahrten verbuchen. Diese erfreulichen Zahlen zeigen, dass der Mobilitätsdienst in der Tat dort fährt, wo er gebraucht wird und eine echte Transportalternative in den ländlichen Gebieten der Region darstellt.

Dank der innovativen On-Demand-Lösungen von Padam Mobility können bald auch weitere Fahrgäste von dem Mobilitätsdienst profitieren, denn Anfang September werden auch Gemeinden des Landkreises Rhön-Grabfeld von „callheinz“ erschlossen. Das gemeinsame Mobilitätsprojekt bietet für die drei Landkreise wichtige Vorteile. Das gesamte regionale ÖPNV-Angebot wird durch den On-Demand-Service erweitert und besser miteinander vernetzt, zudem sparen sie wichtige Ressourcen, benötigen beispielsweise nur ein Callcenter und können auf die gleiche technische Infrastruktur zugreifen. Gemeinsam lässt sich die Marke „callheinz“ einfacher etablieren und kann so eine größere Nutzerschaft erreichen.

Im neuen Bediengebiet Rhön-Grabfeld können Nutzer und Nutzerinnen an 115 Haltepunkten zu- oder aussteigen. Um eine Fahrt zu buchen, können sie einfach die „callheinz“ App herunterladen oder eine kostenfreie Hotline anrufen. Spontane Buchungen sind bis 30 Minuten vor gewünschter Abfahrt möglich, wer langfristig planen möchte, kann Buchungen bis zu 31 Tage im Voraus tätigen. Fahrten können entweder per App oder direkt beim Fahrer bezahlt werden. Wer die App nutzt, kann den Fortschritt seines Fahrzeugs sogar in Echtzeit verfolgen.

Die intelligenten Algorithmen von Padam Mobility berechnen laufend, welche Nutzer mit gleichem Fahrtziel in welchem Fahrzeug zusammen befördert werden können und erstellen für den Fahrer eine optimale Route. Auf diese Weise werden leere Fahrzeugkilometer gespart, wobei gleichzeitig dafür gesorgt wird, dass Fahrgäste so schnell wie möglich an ihr gewünschtes Ziel kommen. Mit dieser Herangehensweise werden nicht nur aktuelle Mobilitätsprobleme gelöst, sondern auch die Grundlage für eine vielversprechende Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs gelegt. Die stetige Erweiterung von „callheinz“ auf neue Gebiete zeigt, dass innovative Lösungen wie diese den Bedürfnissen der Menschen in ländlichen Regionen gerecht werden können.

Dimitrios Andrikos, Projektleiter Hacon/Padam Mobility: Die erfolgreiche Einführung von ‚callheinz‘ im Landkreis Rhön-Grabfeld ist für uns ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, gemeinsam mit unseren Kunden moderne und bedarfsgerechte Mobilitätslösungen in ländlichen Regionen zu verwirklichen. Es gibt sehr viel positive Resonanz von den Nutzern in den bereits bedienten Landkreisen, und wir sehen darüber hinaus auch weiteres Potenzial, den öffentlichen Nahverkehr in der Region nachhaltig zu verbessern. Unser Ziel ist es, den Menschen mehr Flexibilität und Komfort zu bieten, während wir gleichzeitig den Verkehr effizienter gestalten und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten.“

 

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Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt (VGI) erweitert VGI-Flexi Servicegebiet in Kooperation mit Padam Mobility: Schernfeld, Dollnstein und Mörnsheim werden ab August bedient

Wer Anfang August seine VGI-Flexi-App öffnet, entdeckt neben den bisherigen Gebieten Beilngries, Scheyern und Denkendorf nun auch die neue Rufbuslinie FX10 Dollnstein, die die Orte Schernfeld, Dollnstein und Mörnsheim bedient.

Der Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt (VGI) weitet seinen On-Demand-Service auf ein weiteres Gebiet im Landkreis Eichstätt aus. Mit den Lösungen von Padam Mobility können Bewohner und Gäste in der Region Fahrten mit den VGI Flexi-Kleinbussen bequem per App, Telefon oder Website buchen. Eine Bindung an einen Fahrplan oder eine bestimmte Fahrtroute gibt es nicht. Fahrten können bis zu 30 Tage im Voraus gebucht werden, spontane Buchungen sind bis 60 Minuten vor gewünschter Abfahrt möglich.

Durch die neu eingerichteten Haltestellen wird zudem der Zugang zum Service für alle Nutzer entscheidend verbessert. Fahrgäste können ihre gewünschte Fahrt mit dem VGI-Flexi an einem der insgesamt 70 Haltepunkte antreten, die über das gesamte Bediengebiet verteilt und mit speziellen Schildern gekennzeichnet sind.

Die Rufbusse bringen die Nutzer entsprechend ihrer Buchungen auf dem schnellstmöglichen Weg an ihr Ziel, wobei unterwegs andere Fahrgäste zu- und aussteigen können. Intelligente Algorithmen berechnen im Hintergrund die beste Reiseroute, um so viele Buchungen wie möglich gleichzeitig mit demselben Fahrzeug bedienen zu können.

Durch den Einsatz dieser Technologie, die auch als Free Floating bekannt ist, werden weniger Leerfahrten unternommen und kürzere Reiserouten gewählt. In den ländlichen Teilen des Landkreises Eichstätt trägt der VGI-Flexi so zu einem besseren ÖPNV-Angebot für die Bevölkerung bei und reduziert langfristig die Umweltbelastung durch den individuellen Autoverkehr.

Eine weitere wichtige Verbindung bietet der VGI-Flexi zum Bahnhof Dollnstein und dem Eichstätter Stadtbahnhof. Im Stundentakt steuert der Service jeweils einen Bahnhof an, um den Fahrgästen einen nahtlosen Umstieg zum Regionalverkehr zu ermöglichen und Pendler bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu bringen.

Durch den VGI-Flexi wird das öffentliche Verkehrsangebot des VGI insgesamt gestärkt Der VGI-Flexi FX10 Schernfeld, Dollnstein und Schernfeld ist von Montag bis Freitag von 5:30 bis 20:30 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 7:30 bis 20:30 Uhr unterwegs. Das VGI-, Bayern- und Deutschlandticket sind an Bord gültig, außerdem können Fahrgäste ihre Fahrt direkt beim Fahrer bezahlen.

Auch in Zukunft werden der VGI und Padam Mobility daran arbeiten, weitere Bereiche des Verkehrsverbundes in die On-Demand-Plattform zu integrieren und so schrittweise ein umfassendes, attraktives Rufbus-Angebot für die Region zu entwickeln.

 

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Von Mobilitätsberatung und Transport-on-Demand

Eine allumfassende Versorgung mit öffentlichen Transportmitteln ist in vielen ländlichen Gebieten eine Wunschvorstellung – auch in Deutschland. Für viele Gemeinden und Kommunen ist es finanziell häufig nicht möglich, einen attraktiven öffentlichen Verkehr anzubieten und oftmals auch gar nicht angebracht. In dünn besiedelten Gebieten macht es kaum Sinn, einen ÖPNV nach städtischem Vorbild einzurichten. Trotzdem sollte das nicht die Ausrede sein, gar keinen öffentlichen Transport anzubieten und damit Menschen ohne Zugang zu einem privaten Auto vom öffentlichen Leben auszuschließen.

Das (Wieder-)Beleben von Verkehrswüsten ist ein schwieriges, langfristiges Projekt, das jedoch von fortschrittlichen lokalen Behörden in Angriff genommen wird.

Das Transportberatungsteam von Padam Moblity befasst sich mit der Frage, wie On-Demand-Mobilität eingesetzt werden kann, damit mehr Menschen einen besseren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten. Mit unseren Verkehrsplanungsinstrumenten analysieren wir das bestehende Transportnetz und die Bevölkerung und ermitteln, wie diese am besten zusammengebracht werden können. Auf der Grundlage dieser Analyse können wir die Nutzung simulieren, um den zuständigen Behörden zu zeigen, welches Fahrtenaufkommen zu erwarten ist, und dies anhand verschiedener Szenarien und Konfigurationen untersuchen. Dies ist ein kostengünstiger Weg, den Kommunen zu helfen, Entscheidungen über ihr Verkehrsnetz zu treffen und herauszufinden, wo On-Demand-Mobilität es verbessern kann. Sobald wir verschiedene Optionen aufgezeigt haben, schlagen wir auf dieser Grundlage möglich Pilotprojekte vor.

Verkehrsanbindungen und feste Routen können ein kompliziertes Gespann sein, besonders in ländlichen Gebieten. Zur Veranschaulichung der Situationen, mit denen wir uns befassen, stellen Sie sich vor, Sie versuchen, Fahrgäste zu einem Bahnhof zu bringen, an dem die Züge alle 30 Minuten in beide Richtungen abfahren – es gibt also jede Stunde einen Zug nach Stadt A oder Stadt B. Diese Bedienungshäufigkeit ist für einen kleineren ländlichen Bahnhof nicht ungewöhnlich – man könnte sogar behaupten, dass sie heutzutage ziemlich gut ist -, aber sie bereitet jedem, der einen Zubringerdienst mit einem festen Linienbus plant, Kopfschmerzen.

Die Geschwindigkeit von Bussen auf Landstraßen ist nicht sehr hoch. Auf kleineren Straßen oder beim Durchfahren von Siedlungen kann die Durchschnittsgeschwindigkeit bei etwa 30 km/h liegen (Haltestellen nicht eingerechnet). Selbst wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit insgesamt 30 km/h beträgt, bedeutet dies, dass die längste mögliche Strecke, die man mit einem einzigen Fahrzeug zurücklegen kann, während man gleichzeitig einen stündlichen Anschlussdienst anbietet, 16 km beträgt (da der Bus auch eine Rückfahrt machen muss). Berücksichtigt man die Entfernung, die die Fahrgäste bereit sind, zu Fuß zu den Haltestellen zurückzulegen (die bei älteren Fahrgästen oder Personen mit kleinen Kindern sehr gering sein kann), schrumpft die von einer Linie bediente Bevölkerung noch weiter.

Außerdem stellt sich die Frage, wann Sie Ihre Fahrgäste am Bahnhof absetzen und abholen. Die Wartezeit auf einen Anschlusszug wirkt sich nicht nur auf die Fahrtzeit, sondern auch auf die Gesamtqualität der Reise aus, insbesondere wenn es sich um einen kleinen Bahnhof ohne Infrastruktur handelt. Im Idealfall muss zwischen der Ankunft des Busses und der Abfahrt des Zuges so viel Zeit liegen, dass eine Verspätung von ein paar Minuten nicht zu einem verpassten Anschluss führt, aber auch nicht so viel, dass die Fahrgäste über einen längeren Zeitraum auf einem kalten, ungeschützten Bahnsteig warten müssen. Wenn der Bus den Bahnhof stündlich ansteuert, kann es sein, dass er nur gut an die Verbindungen nach Stadt A anschließen kann, während man auf den Zug nach Stadt B vielleicht 20 oder 30 Minuten warten muss.

Was ist mit den Fahrgästen, die den Anschlusszug noch erreichen wollen? Zwar könnte man eine gewisse Wartezeit am Bahnhof einkalkulieren, aber das würde die Gesamtlänge der Strecke verringern, die man bei gleichbleibender Taktfrequenz zurücklegen kann.

Unter diesen Umständen ist ein Transport-On-Demand Modell, bei dem man eine Buchung über ein Callcenter oder eine App vornimmt, vor der Haustür abgeholt wird und im Fall einer Störung des Anschlusszuges umbuchen oder umsteigen kann, sehr verlockend.

Ein zweiter Vorteil von On-Demand-Mobilität ist, dass die Fahrzeuge eine direktere Route nehmen können. Wenn eine feste Buslinie so angelegt wird, dass sie mehrere Haushalte ansteuert (damit sie mehr Menschen mitnehmen kann), bedeutet dies in der Regel, dass die Route nicht direkt ist. So kann sie beispielsweise durch eine Wohnsiedlung abseits der Hauptroute führen oder in ländlichen Gebieten durch ein Dorf, wodurch eine weniger direkte und viel längere Route mit mehr Haltestellen entsteht. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass an all diesen Haltestellen Menschen auf einen Bus warten, trotzdem ist der Bus verpflichtet, den Fahrplan einzuhalten. Dadurch werden die Fahrten länger als die entsprechenden Fahrten mit dem Auto, oft um ein Mehrfaches der Fahrzeit. Im Gegensatz dazu wird ein On-Demand-Fahrzeug nur umgeleitet, um bereits gebuchte Fahrgäste aufzunehmen. Die Fahrt mag so vielleicht länger sein als mit dem Auto, aber der Unterschied ist deutlich geringer.

All diese Überlegungen fließen in die Konzeption von On-Demand-Services mit ein. Aber das ist noch nicht alles. Sobald ein Pilotprojekt eingerichtet ist, kann unser Verkehrsplanungsteam verschiedene Szenarien simulieren, um herauszufinden, wie man die Leistungsfähigkeit verbessern kann. Werden zu bestimmten Tageszeiten mehr Fahrzeuge benötigt oder können bestimmte Strecken gestrichen und Fahrten neu organisiert werden, um die gleiche Leistung zu gewährleisten?

Längerfristig wird so ein ÖPNV-Angebot gestaltet, das die Wünsche der Fahrgäste berücksichtigt. On-Demand-Buchungen ermöglichen es uns, die bevorzugten Verbindungen zu erkennen. Anhand der Start- und Zielorte sowie der Tageszeiten, zu denen die Fahrgäste Fahrten buchen, können wir ermitteln, ob Strecken zu bestimmten Tageszeiten halbfest oder fest eingerichtet werden sollten. Je höher die Fahrgastzahlen sind, desto einfacher und realistischer lassen sich diese Konfigurationen vornehmen.

On-Demand-Mobilität ist ein wichtiges Instrument der Verkehrsplanung, mit dem wir ein Netz entwerfen können, das die Mobilitätsbedürfnisse unterschiedlichster Zielgruppen befriedigen kann – und das die Verkehrswüsten zum Blühen bringt.

 

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Padam Mobility: 5 Millionen Fahrten in nur vier Jahren durchgeführt

Der französische Marktführer für Transport-on-Demand hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einem weltweit bedeutenden Akteur der Branche entwickelt. Nun gibt es allen Grund zu feiern: In nur vier Jahren (seit 2019) haben alle On-Demand-Services von Padam Mobility zusammen über 5 Millionen Fahrten durchgeführt. Eine Zahl, die für den Erfolg des innovativen Mobilitätsangebots spricht.

Anfänge ausserhalb Frankreichs

Im Sommer 2016 führt Padam Mobility einen seiner ersten Transport-on-Demand-Dienste mit RATP Dev in Bristol, Großbritannien ein. Es folgen Projekte im Großraum Paris und in Orléans. Die dort eingesetzten On-Demand-Services zählen heute zu den größten weltweit. Seit dem Jahr 2021 ist Padam Mobility Teil des Siemens-Konzerns und ergänzt dessen Portfolio digalter Transportlösungen. Heute setzen mehr als hundert französische und internationale Gebiete Padam Mobilitys On-Demand-Lösungen ein.

Padam Mobilitys Erfolgsgeschichte in Zahlen

  • Mehr als 180.000 beförderte Nutzer
  • Lösungen, die in mehr als 140 Gebieten auf der ganzen Welt eingesetzt werden
  • Eine durchschnittliche Zufriedenheitsnote von 4,8/5
  • Mehr als 80 Mitarbeiter in Paris und Lyon
  • Mehr als 5 Millionen Fahrten in 4 Jahren

Sowohl die Anzahl der Fahrgäste pro Monat, als auch die Auslastung der eingesetzen Fahrzeuge steigen exponentiell an, was darauf hindeutet, dass die Marke von 10 Millionen Fahrten schneller als erwartet erreicht wird. Inzwischen verzeichnen die Services gemeinsam über 300.000 Fahrten pro Monat – ein sehr posititves Zeichen, dass immer mehr Nutzer und Nutzerinnen von On-Demand-Mobilität überzeugt sind und das private Auto stehen lassen.

On-Demand-Mobilität benötigt mehr Aufmerksamkeit

Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt es wichtig, die Vorteile des bedarfsgesteuerten Transports immer wieder hervorzuheben. In vielen Regionen setzen Behörden immer noch auf den Einsatz fester Linien, obwohl diese häufig unrentabel sind und nicht dem Bedarf der Einwohner und Einwohnerinnen entsprechen. Mit einer Gruppierungsrate der Fahrzeuge von bis zu 80 % sind On-Demand-Transporte in dünn besiedelten Gebieten durchschnittlich dreimal günstiger, als die Einrichtung von festen Linien. Einer von fünft Nutzern gibt sogar an, dank dieser alternativen Mobilitätslösung auf die Nutzung eines Privatwagens gänzlich verzichten zu können. On-Demand-Dienste tragen zudem zu einem inklusiveren Transportangebot bei und sind eine umweltfreundliche Fortbewegungsart.

On-Demand-Mobilität von Padam Mobility – ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Kommunen

Es gibt viele Gründe, die den Erfolg der regionalen On-Demand-Services von Padam Mobility erklären, etwa die Erschließung von Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte, flexible und kostengünstige Investitionen, positive Auswirkungen auf die Umwelt und soziale Integration. Der Marktführer hat in ganz Frankreich zahlreiche Dienste einrichten, die den Besonderheiten jedes Gebiets gerecht werden: Flex’Hop in Straßburg, Txik Txak im Baskenland, RESA’TAO in Orléans, PLUS DE PEP’S in Marne-la-Vallée, Ilévia Réservation in Lille, Résago in Amiens, TPG Flex in Genf oder TLC in Lyon.

[Der On-Demand-Transport] bietet eine flexible, schnelle und umweltfreundliche Verkehrslösung, die es ermöglicht, einen Service anzubieten, der den Mobilitätsbedürfnissen der Einwohner und Arbeitnehmer in den am wenigsten dicht besiedelten Gebieten des Ballungsraums entspricht, und so insbesondere Verbindungen von Peripherie zu Peripherie zu ermöglichen, die derzeit mit dem klassischen Busliniennetz schwierig sind.“

Robert Hermann, damaliger Präsident der Eurometropole Straßburg

Großprojekte in Frankreich und im Ausland

Gemeinsam mit Setec und Webhelp wurde Padam Mobility mit der Entwicklung und Einführung der Marke TAD Île-de-France-Mobilités beauftragt. Mit fast 40 bedienten Gebieten, 123 Fahrzeugen im Einsatz und einer Million Fahrten im Jahr 2022 ist TAD IDFM ein Pionier in Europa und das größte Transport-On-Demand-Netzwerk weltweit. Eine echte Meisterleistung für ein Gebiet mit einer Ausdehnung von 12.000 km².

Auch auf internationaler Ebene ist Padam Mobility ein wichtiger Player im On-Demand-Sektor. Einige der größten Projekte sind der regionale Service VGI-Flexi für den Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt und Holibri in Höxter (Deutschland), QuiBus in Rovigo und Colbus in Bologna (Italien), Avanza TAD in Malaga (Spanien) oder auch Call Connect in Lincolnshire und HertsLynx für das Hertfordshire County Council (Großbritannien). All diese erfolgreichen Beispiele zeigen den wachsenden Bedarf und steigende Nutzernachfrage an öffentlichen Transportalternativen.

 

Über Padam Mobility, ein Siemens Mobility Tochterunternehmen

Seit 2014 entwickelt Padam Mobility digitale Lösungen für dynamischen On-Demand-Verkehr, um peri-urbane und ländliche Gebiete zu transformieren und allen Menschen attraktive Transportmöglichkeiten zu bieten. Um dies zu erreichen, bietet das Unternehmen Verkehrsbetrieben und Kommunen eine Software-Suite mit intelligenten und flexiblen Lösungen an, die die Mobilität insbesondere dort verbessern, wo die Nachfrage gering ist. Diese Suite basiert auf leistungsstarken Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Seit 2021 gehört Padam Mobility zum Siemens-Konzern und ergänzt dessen Portfolio an digitalen Lösungen für den öffentlichen Transport.

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Flexibles und umweltfreundliches Bedarfsverkehrsangebot „AktiVVo“ startet im Landkreis Augsburg

Padam Mobility stellt das On-Demand-System für das neue Mobilitätsprojekt des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbundes (AVV)

 Mit „AktiVVo“ startet am 1. Juni der erste Bedarfsverkehr im Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund. Um das öffentliche Mobilitätsangebot seiner ländlichen Regionen attraktiver zu gestalten, setzt der AVV bei der Umsetzung des Pilotprojektes auf die On-Demand Technologie von Padam Mobility.

Der Service wird zu Beginn in den Regionen Holzwinkel und Altenmünster, Roth- und Zusamtal unterwegs sein und Fahrgäste im definierten Bediengebiet von oder zu einer der über 360 Haltestellen befördern. Die Haltepunkte wurden so gewählt, dass Nutzer eine möglichst geringe Wegstrecke zurücklegen müssen und somit ein problemloser Zugang zum Service für alle gewährleistet ist. Auch Fahrgäste, die auf einen Rollstuhl angewiesen oder mit Kleinkindern unterwegs sind, können sich bequem vom „AktiVVO“ befördern lassen – in beiden eingesetzten Fahrzeugen ist jeweils für einen Rollstuhl oder einen Kinderwagen Platz vorhanden.

Padam Mobility stellt die digitale Plattform dieser On-Demand-Lösung, die Einheimischen und Besuchern der Region ein verbessertes und einfach zugängliches öffentliches Nahverkehrsangebot bieten wird. Nutzer und Nutzerinnen steht eine mobile App zur Verfügung, über die sie Fahrten buchen und den Fortschritt des Fahrzeugs in Echtzeit verfolgen können. Wer keine App nutzen möchte, kann alternativ per Telefon-Hotline buchen.

Der Service bringt Nutzer während der Bedienzeiten von Montag bis Freitag von 6:00 Uhr bis 20:00 Uhr und samstags von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr auf dem schnellsten Wege an ihr gewünschtes Ziel. Dabei macht es das On-Demand-System von Padam Mobility möglich, Fahrtanfragen im Voraus und in Echtzeit zu berechnen und Personen mit ähnlichem Fahrtziel im gleichen Fahrzeug zu bündeln. Die Fahrer bekommen in einem speziellen Hintergrundsystem angezeigt, wie viele Personen an welchen Haltepunkten warten und werden ausschließlich anhand der vorliegenden Buchungen durch das Bediengebiet gelotst. Eine feste Linie muss nicht abgefahren werden. Anders als bei fahrplangebundenen Linienbussen werden auf diese Weise Fahrten bedarfsgerecht durchgeführt, leere Kilometer eingespart und die Fahrtzeit signifikant verkürzt.  

Das gesamte Bediengebiet ist in vier verschiedene Tarifzonen unterteilt, der Fahrpreis ergibt sich, je nachdem, wie viele Zonen bei einer Fahrt durchfahren werden. Dabei ist die AktiVVo-Nutzung ohne Aufpreis mit den regulären AVV-Tickets möglich. Von Einzeltickets über Streifenkarten, Tagestickets, Zeitkarten und Abos bis hin zum Deutschlandticket – alle Fahrscheine werden im AktiVVo anerkannt. Fahrgäste, die noch kein Ticket besitzen, können wie auch in den Regionalbussen, ein Ticket bar beim Fahrer kaufen oder die Streifenkarte abstempeln.

 

Die Projektbeteiligten freuen sich auf den Start des AktiVVo am 01.06.2023. Im Bild von links nach rechts: Bgm. Bernhard Uhl (Markt Zusmarshausen), Bgm. Florian Mair (Altenmünster), Bgm Anton Gleich (Bonstetten); Bgm Thomas Hafner (Horgau), Landrat Martin Sailer (Landkreis Augsburg), Dr. Linda Kisabaka (AVV-Geschäftsführerin), Bgm. Heinrich Jäckle (Heretsried), Bgm. Sebastian Bernhard (Adelsried), Bgm Karl-Heinz Mengele (Emersacker), Bgm. Stefan Scheider (Welden), Simone Hummel (Entwicklungsforum Holzwinkel und Altenmünster e.V., Felix Adam (Geschäftsführer DB Regio Bus Bayern)
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Padam Mobility stellt neuen On-Demand-Transport für die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen vor – Startschuss ist der 2. Mai

Anfang Mai wird der Softwareanbieter für Bedarfsverkehre Padam Mobility einen weiteren Service im südlichen Teil Deutschlands an den Start bringen. Gemeinsam mit den Landkreisen Schweinfurt und Kitzingen und der Nahverkehr Mainfranken GmbH hat die Siemens Mobility Tochter den neuen On-Demand-Service „callheinz“ entwickelt. Die Testphase ist auf fünf Jahre angesetzt.

Gerade in ländlichen Gebieten ist eine gut getaktete Versorgung von Bewohnern und Bewohnerinnen mit dem öffentlichen Nahverkehr eine große Herausforderung. Die Nachfrage ist deutlich geringer als im urbanen Raum und die Mobilitätsbedürfnisse zu divers, um allen Nutzern mit fahrplangebundenen Bussen gerecht werden zu können.

Trotzdem ist ein attraktives Nahverkehrsangebot für Kommunen natürlich erstrebenswert, um eine hohe Lebensqualität für alle gewährleisten zu können. Die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen haben sich dieser Aufgabe gemeinsam angenommen und zusammen mit der Nahverkehr Mainfranken GmbH ein Konzept für On-Demand-Mobilität entwickelt. Padam Mobility wurde mit der technischen Umsetzung betraut.

Der neue Bedarfsverkehr „callheinz“ wird ab Mai im Einsatz sein. Fahrgäste können dann an insgesamt 266 Haltepunkten in beiden Landkreisen zu- oder aussteigen. Neben den regulären ÖPNV-Haltestellen stehen den Fahrgästen nun zusätzliche virtuelle Haltepunkte zur Verfügung, die die sog. letzte Meile verkürzen und den Bedarfsverkehr deutlich zugänglicher machen. Eine Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV-Angebot ist „callheinz“ aber nicht.

Der Linienverkehr wird natürlich weiterhin von den Aufgabenträgern, also dem Landkreis Schweinfurt und dem Landkreis Kitzingen, optimiert und ausgebaut. Zusätzlich ergänzt ,callheinz´ unser Angebot in bester Weise.“

Bernhard Hornig, Nahverkehrsbeauftragter Landkreis Kitzingen

Die Lösung von Padam Mobility erlaubt es, den bestehenden Linienverkehr mit dem Bedarfsverkehr optimal zu verknüpfen. So können Nutzer beispielsweise nicht buchen, wenn zur selben Zeit ein Linienbus zur Verfügung steht. Bezahlt werden kann direkt über die callheinz-App oder in bar sowie elektronisch beim Fahrer, dabei orientiert sich der Fahrpreis am regionalen ÖPNV Tarif. Ausgewählte strecken- und zeitabhängige Fahrkarten werden gegen eine kleine Anerkennungspauschale im Bedarfsverkehr anerkannt, wohingegen bspw. das Deutschlandticket zur kostenlosen Nutzung berechtigt.

„callheinz“ wird werktags von 5 Uhr bis 23 Uhr und am Wochenende und Feiertagen von 7 Uhr bis 21 Uhr im Einsatz sein. Fahrten können kostenlos per App, Website oder Telefon gebucht werden.

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: contact@padam.io

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Warum ist Transport Consulting so wichtig? – Ein Gespräch mit dem Mobilitätsberater Xuefei Wang

Xuefei Wang, Team Lead Mobilitätsberatung bei Padam Mobility

Für On-Demand-Transport gibt es keine One-fits-all-Lösung. Neue Mobilitätsdienste in einem bestimmten Gebiet einzuführen, bedarf großer Expertise und einer genauen Analyse, damit Services erfolgreich werden, d.h. Kunden- und Nutzerbedürfnissen optimal entsprechen. Transport Consulting ist für Padam Mobility daher ein sehr wichtiges Thema. Interne Mobilitätsberater und -ingenieure helfen Kunden dabei, den On-Demand-Service zu entwickeln, der ihre bestehenden Probleme im Bereich des öffentlichen Transports löst.

Einer dieser Mobilitätsexperten ist Xuefei Wang. Xuefei arbeitet seit über vier Jahren bei Padam Mobility, zu Beginn als Customer Success Manager. Seine intensive Einblicke in fast alle Bereiche des Unternehmens machen ihn heute zu einem der erfahrensten Mobilitätsberater bei Padam. Im Interview hat er uns mehr über seine Leidenschaft für die Mobilitätsberatung verraten. Außerdem haben wir darüber gesprochen, welche Schritte nötig sind, um das perfekte Servicedesign erstellen zu können. Dabei ging es unter anderem um die Wichtigkeit von Daten und den Mut zur Innovation.

Wie bist du zu Padam Mobility gekommen und wie sieht dein Job heute aus?

Ich arbeite jetzt seit über 4 Jahren bei Padam. Ich habe als Praktikant im Customer Success Team angefangen und habe danach etwa 2 Jahre als Customer Success Manager gearbeitet. Vor 2 Jahren haben wir das Transport Consulting Team gegründet, ich war damals im Gründungsteam und seit etwa einem Jahr leite ich dieses Team.“

Welchen beruflichen oder akademischen Hintergrund hast du?

Ich habe einen Bachelor in Civil Engineering von einer der führenden Universitäten in China, der Tsinghua University. Danach habe ich in einem jungem Tech Start-Up im Bereich Logistic/Mobile Applications in China angefangen. Ich war einer der Gründungsmitglieder und von 2016 bis 2018 der Director of Operations. Später im Jahre 2018 bin ich dann nach Frankreich gekommen und habe ein Jahr lang an der Ecole de Ponts ParisTech einen Master in Transport and Sustainable Development gemacht.“

Was verstehst du in deiner jetzigen Funktion unter ‚Transport Consulting‘? Welche Dienste bietet Padam Mobility in diesem Zusammenhang an?

Bei Padam Mobility ist es uns sehr wichtig, Kundenbedürfnisse bestmöglich zu beantworten. Daher haben wir das Transport Consulting Team gegründet. Damals ist uns besonders aufgefallen, wie sehr Kunden und potentielle Kunden eine Beratung von Experten im Bereich On-Demand-Transport benötigen, um die passenden Entscheidungen zu treffen. Sie sind an On-Demand-Diensten interessiert, allerdings fehlt ihnen die nötige Expertise, um solche Services einzurichten. Sie wissen nicht, wie viele Fahrzeuge sie benötigen, wie viel der Service kosten wird, etc.

Also benötigen sie Hilfe und Beratung, um alles einzurichten. Über die Jahre haben wir enorm viel Wissen und Daten über On-Demand-Transport-Services gesammelt, diese Daten sind heute wahrscheinlich eines der wichtigsten Güter dieser Firma, da sie dem Wissen entsprechen, das vom Markt enorm gefragt ist. Daher war es uns wichtig, eine eigene Transportberatungsabteilung innerhalb von Padam einzurichten. So schaffen wir es, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen, auch Geld einzusparen und gleichzeitig einen qualitativen Mobilitätsservice anzubieten.

Meine Funktion als Customer Success Manager hat mich auf diese Rolle optimal vorbereitet. Customer Success Manager arbeiten eng mit dem Kunden zusammen, insbesondere in der Phase zwischen Auftragsentscheidung und Servicelaunch. Es ist zwingend notwendig genau zu verstehen, was der Kunde benötigt und wie die Software diese Bedürfnissen befriedigen kann. Durch mein Studium hatte ich allerdings weiterführendes Wissen, nicht nur, wie die Padam Software eingesetzt werden muss, sondern Fachwissen über Transport Engineering, was mir dabei hilft, Kunden bei komplexen, komplizierten Fragen zu unterstützen.“

Wie sehen die unterschiedlichen Schritte aus, die eine Transportberatung umfassen? Wie gehst du neue Kundenprojekte an?

Ich vergleiche die Arbeit unseres Teams mit der Arbeit eines Doktors. Wir haben Patienten und müssen herausfinden, was diesen Patienten fehlt und wie wir Ihnen helfen können. Zu Beginn erstellen wir eine sogenannte „Gebietsdiagnose“ und stellen dann Fragen, etwa welches Problem möchte der der Kunde lösen? Warum möchten sie einen On-Demand-Transport-Dienst einrichten? Hat der Kunde beispielsweise feste, sehr kostenintensive Buslinien oder möchte er das öffentliche Transportangebot erweitern? Auf Grundlage der Bedürfnisse können wir ableiten, wie die spätere Lösung aussehen kann.

Danach benötigen wir bestimmte Daten demographische Daten, beispielsweise wo wohnen die Menschen, wo arbeiten sie, wo erholen sie sich, wie ist die Altersstruktur, etc. und geographische Informationen, wie sieht das Gebiet aus, welche Besonderheiten gibt es? Wir fragen auch nach politischen und wirtschaftlichen Strukturen. All diese Angaben können unsere Empfehlungen beeinflussen. Um an Informationen zu gelangen, gibt es verschieden Wege: In Europa gibt es häufige öffentliche zugängliche Daten, die beispielsweise von öffentlichen Institutionen frei zur Verfügung gestellt werden. Außerdem fragen wir unsere Kunden nach Daten, manchmal haben sie bereits Nutzerumfragen zum Thema Mobilität durchgeführt oder sie haben operative Daten vom bestehenden Transportangebot. Nachdem wir alle diese Daten analysiert haben, ist es uns möglich zu verstehen, wie sich Menschen in bestimmten Gebieten fortbewegen.

In manchen Fällen können wir bereits nach der Diagnose Empfehlungen für das zukünftige On-Demand-Servicedesign geben. Das liegt auch daran, dass wir bereits viele Erfahrungen mit diesem Prozess haben und sagen können, welche Konfigurationen sich für eine bestimmte Art von Gebieten eignen. Manchmal müssen wir allerdings tiefer graben, etwa wenn sich der Kunde mehr Infos wünscht oder wenn das Gebiet sehr groß oder speziell  ist.

In diesem Fall haben wir die Möglichkeit, Simulationen zu erstellen. Neben der Gebietsdiagnose ist dies das zweite Angebot unseres Teams, das wir Kunden anbieten. Hierfür haben wir ein eigens entwickeltes Tool namens „Padam Simulations“, das die gleichen Algorithmen wie unsere On-Demand-Lösung nutzt. Das erlaubt es uns, genau zu sehen, wie unsere Software in bestimmten Situationen reagiert. In der Regel simulieren wir einen Tag, d.h. wir erstellen eine logische Anzahl an Fahrzeugen, die zu bestimmten Zeiten realistische Kundenströme bedienen müssen. Wenn wir diese Parameter erstellt haben, starten wir die Simulation. Dies erlaubt es uns zu sehen, wie der Service unter realen Bedingungen performt hätte. Sehen wir in der späteren Auswertung beispielsweise, dass Fahrten zu bestimmten Uhrzeiten abgelehnt wurden, kann es sein, dass nicht genug Fahrzeuge eingesetzt wurde.“

Das heißt, ihr konzentriert euch auch auf Worst-Case-Scenarios?

In der Regel erstellen wir viele verschiedene Szenarien und ändern auch das Servicedesign. Es gibt tausende von möglichen Szenarien, daher besprechen wir im Vorfeld mit dem Kunden, welche bestimmten Szenarien durchgespielt werden sollen.

Das Gute an „Padam Simulations“ sind die qualitativen Resultate. Wir können erkennen, wie viele Fahrzeuge zu welcher Zeit und mit wie vielen Plätzen benötigt werden, wie das Servicedesign aussehen soll, also Free-Floating, Feeder und so weiter. Mit diesen Angaben können wir sehr präzise Vorschläge machen.“

Achtet ihr auch darauf, ob es bestehende feste Buslinien oder andere öffentliche Verkehrsmittel gibt und wie diese die Performance des On-Demand-Dienstes beeinflussen könnten?

Genau, diese Überlegungen werden bereits bei der Gebietsdiagnose berücksichtigt, worauf die Simulation aufbaut, daher ist das bestehende ÖPNV-Netz immer mitbedacht.“

Und was passiert, wenn ihr vor der Simulation nicht genügend Daten sammeln könnt?

Es ist tatsächlich besonders schwer vorherzusagen, wie viele Menschen den Service nutzen würden. Wenn hierfür absolut keine historischen Daten vorliegen, müssen wir die Nachfrage modellieren. Hier helfen uns enorm unsere Erfahrungen aus anderen Projekten und Fähigkeiten, die wir als Transport Engineers haben.“

Gibt es noch andere Services, außer der Gebietsdiagnose und Simulation, die du und dein Team Kunden anbieten?

Worüber wir bisher besprochen haben, ist die Feasibilty Study, also die Gebietsdiagnose, Simulationen und schließlich Vorschläge zum Servicedesign. Das ist ein großer Teil, den wir als Transport Consulting Team anbieten. Den anderen Teil unserer Leistungen bezeichnen wir als „Professional Services“. Diese Services bieten wir bestehenden Kunden an. Sie bestehen aus der Perfomance Analyse des Service. Hier analysieren wir die Daten des Service und versuchen, bestimmte KPIs, wie etwa die Poolingrate, die Zufriedenheit der Kunden, etc. weiter zu verbessern. Außerdem bieten wir bestimmte Tools, die dem Kunden dabei helfen, ihren Service optimal zu überwachen und zu verstehen.“

Welche Erfahrungen hast du damit, virtuelle Stops einzurichten?

 Virtuelle Stops können zum Beispiel eingerichtet werden, wenn der Kunde den Nutzern von On-Demand-Diensten ein enges Haltestellennetz bieten möchte, um die Laufstrecke so gering wie möglich zu gestalten. Diese Stops können beispielsweise mit einem Punkt in der App sichtbar gemacht werden. Ich sehe virtuelle Stops kritisch, da es für Nutzer schwierig sein kann, sich zu orientieren, wenn sie keinen physischen Haltepunkt vorfinden. Manche unserer Kunden lösen dieses Dilemma, indem sie einen Kompromiss eingehen und beispielsweise kleine Schilder oder Sticker an den entsprechenden Orten anbringen.“

Hast du Tipps für Transportbehörden oder andere Anbieter öffentlicher Mobilitätsdienste, wie die Einführung eines On-Demand-Service erfolgreich gelingen kann?

On-Demand-Transport funktioniert anders als der traditionelle öffentliche Personentransport, allerdings sehen wir immer wieder, dass Kunden On-Demand-Transport mit virtuellen Linien gleichsetzen, also ein Service, der einer festen Linienkonfiguration folgt. Es besteht eine gewisse Angst, sich davon zu lösen und auf ein anderes Modell, etwa zonaler On-Demand-Verkehr zu setzen. Obwohl wir bereits gesehen haben, dass die Aufteilung des Bediengebietes in kleinere Zonen gute Erfolge erzielen kann, sind Kunden zu Beginn oft skeptisch. Daher denke ich, dass Kunden in dieser Hinsicht mehr innovativ denken sollten.

Auch das Marketing spielt eine wichtige Rolle. Die Nutzer wissen zu Beginn häufig nicht, was der Service ist und wie sie ihn nutzen können. Die Kommunikation mit den Nutzern spielt also eine wichtige Rolle. Wir können zu Beginn eines neuen Service sehr gut erkennen, wie Marketingmaßnahmen von Kunden wirken. Fühlen sich die Nutzer gut informiert, steigen die Tripzahlen in der Regel rapide an. Falls Kunden in diesem Punkt Unterstützung benötigen, haben sie übrigens auch die Möglichkeit, von unserem Marketingteam bei Padam Mobility beraten zu werden. Wir können Tipps geben, wie die Funktion von On-Demand-Diensten kommuniziert werden kann und wie man Kunden am besten erreichen kann.

Ein anderes wichtiges Thema ist die Heranführung der Kunden an die Digitalisierung. Wir haben einen Kunden, der bereits einen On-Demand-Service hatte, allerdings liefen alle Buchungen über ein Call-Center, was kostspielig und weniger praktisch war. Der Kunde wollte die Nutzer dazu bewegen, Buchungen verstärkt per App durchzuführen. Also hat der Kunde die Call-Center-Mitarbeiter dazu angeleitet, jedes Mal, wenn sie einen Anruf bekommen haben, die Nutzer zu fragen, ob sie über die Möglichkeit der App-Buchung Bescheid wissen. Als Folge fiel die Zahl der Call-Center-Buchungen in wenigen Wochen von 100% auf etwa 60%.“

Welche anderen Tipps könnt ihr Kunden geben, um Kosten einzusparen?

Es gibt mehre Beispiele von Kunden, die es geschafft haben, die Kosten ihres On-Demand-Service zu verringern. Etwa, indem verschiedene Services, die für unterschiedliche Nutzergruppen eingesetzt wurden, etwa die Beförderung von Schülern, die Beförderung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Nutzer ohne besondere Bedürfnisse, zusammengelegt wurden. So werden beispielsweise die Fahrzeuge besser ausgelastet und Ressourcen gespart.

Außerdem ist es möglich, Services zunächst als Pilotprojekte zu starten, um das Risiko zu scheitern, so gering wie möglich zu halten. Wir raten auch dazu, mit kleinen Zonen und wenigen Fahrzeugen zu beginnen und dann das Servicegebiet und die Flotte sukzessive zu vergrößern. Neue Gebiete auf einer Plattform hinzuzufügen ist einfacher, als den Service grundlegend neu aufzubauen.“

Welche Zukunftsprojekte stehen an? Können wir Kunden beispielsweise über On-Demand-AV-Services beraten?

Sicherlich. Wir haben bei Padam ein engagiertes AV-Team und auch einige Services, die live sind. Daher sind wir bereits in der Lage, Kunden hinsichtlich der Einführung von AV-Services On-Demand zu beraten.“

Danke für deine Zeit, Xuefei!

 

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WeCommute, powered by Padam Mobility, bietet smarte Lösungen für den Arbeitsweg

Die Einstellung und Bindung von Spitzenkräften ist gegenwärtig eine besondere Herausforderung. Insbesondere der Zugang zu Arbeitsplätzen spielt dabei eine große Rolle. Arbeitnehmer, die keinen guten Zugang zu attraktiven öffentlichen Verkehrsmitteln haben, fühlen sich häufig benachteiligt.

WeCommute schafft zusammen mit Padam Mobility einen flexiblen und bedarfsgerechten Service, der auf bestimmte Arbeitsmuster zugeschnitten ist und die Beschäftigten kostengünstig an ihren Arbeitsplatz bringt. Die Lösung ist besonders geeignet für Arbeitgeber in außerstädtischen Gewerbegebieten, Technologieparks und Industriegebieten. Sie können an die Bedürfnisse mehrerer Arbeitgeber angepasst werden, um die Kosten weiter zu senken und den Service zu optimieren.

Padam Mobility verfügt bereits über langjährige Erfahrung in der Bereitstellung flexibler On-Demand-Dienste für Gewerbegebiete und Unternehmen. In Frankreich (Pau und Lyon) und Spanien (Madrid) bieten wir verschiedenen Unternehmen unsere On-Demand-Lösungen an, die ihren Mitarbeitern flexible und leicht zugängliche Mobilitätsoptionen ermöglichen und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck verringern wollen.

WeCommute kann dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu senken und die Nachhaltigkeitsbilanz von Unternehmen zu verbessern, indem die Anzahl der für Pendlerfahrten genutzten Autos reduziert und die Fahrzeugflotte elektrifiziert wird.

Wenn Sie mehr über den Service erfahren oder eine individuelle Analyse für Ihren Mitarbeitertransport vereinbaren möchten, nehmen Sie Kontakt mit uns auf (siehe unten) oder laden Sie die Fallstudie von Padam Mobllity zum Thema „Wie kann das tägliche Pendeln von Erwerbstätigen durch On-Demand-Mobilität verbessert werden?“ herunter.

 

Über Padam Mobility 

Seit 2014 bietet Padam Mobility digitale On-Demand-Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr (DRT und Paratransit) an, um peri-urbane und ländliche Gebiete zu transformieren und Gemeinschaften näher zusammenzubringen. Zu diesem Zweck bietet das Unternehmen eine Software-Suite mit intelligenten und flexiblen Lösungen an, die die Wirkung von Mobilitätsmaßnahmen in dünn besiedelten Gebieten für alle Nutzer verbessern.

Öffentliche Verkehrsbetriebe, Betreiber und private Unternehmen vertrauen auf Padam Mobility, wenn es darum geht, neue Dienstleistungen zu entwickeln, das Mobilitätsangebot zu optimieren und den Betrieb zu verbessern.

Im Mai 2021 akquirierte Siemens Mobility Padam Mobility, um sein Portfolio an intermodalen Softwarelösungen zu stärken.

Kontakt: Jack Holland, Head of Northern Europe, Padam Mobility

 

Über WeCommute

WeCommute ist eine smarte Mobilitätsplattform mit umfassenden Funktionen für die Entwicklung, Einführung und Optimierung von Pendlertransporten für Unternehmen und Universitäten.

Kontakt: Dan Mould, CEO, WeDRT 

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Herausforderungen eines agilen Projektmanagements in der Welt des öffentlichen Nahverkehrs

Dieser Artikel wurde von Camille Bouin, Customer Success Manager bei Padam Mobility geschrieben.

Camille
Camille Bouin, Customer Success Manager bei Padam Mobility

Die Zugehörigkeit zu einem SaaS-Unternehmen (Software as a Service) ist die Zugehörigkeit zu einer Struktur, die sich im Rhythmus der technischen Entwicklung der Unternehmenssoftware weiterentwickelt.

Es ist jedoch wichtig, den Markt, für den die besagte Software entwickelt wird, nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich bin im Bereich des öffentlichen Verkehrs tätig, insbesondere im Bereich der On-Demand-Mobilität.

On-Demand-Transporte sind flexible Transportservices, die eine Alternative zum Auto und Taxi darstellen und sich an verschiedene Zielgruppen und Anwendungsfälle anpassen. Zudem hilft On-Demand-Mobilität dabei, die ökologischen Auswirkungen des Transports auf die Umwelt zu reduzieren.

Ich arbeite für das Unternehmen Padam Mobility, das einen Algorithmus zur Optimierung des Transports sowie eine Software-Suite anbietet, die alle Schnittstellen enthält, die für den Betrieb eines öffentlichen Nahverkehrsdienstes erforderlich sind: Benutzerschnittstellen, um die Fahrten deiner Nutzer zu erleichtern, eine Fahrerschnittstelle, die an jede Art von Betrieb angepasst ist, und eine Verwaltungsschnittstelle für Betreiber und Aufgabenträger des Transports.

Ziel dieses Artikels ist es, die Wechselwirkungen zwischen der Digitalisierung von On-Demand-Diensten und der Entwicklung der Software zu verstehen und die Herausforderungen zu analysieren, um Lösungsansätze zu finden.

Zuerst werde ich auf das Management von Verkehrsprojekten eingehen. Danach folgt ein Blick auf technische Projekte. Abschließend beschreibe ich wie diese verschiedenen Projektarten parallel zueinander funktionieren.

Management von Verkehrsprojekten

Meine Kernkompetenz liegt in der Leitung von Projekten zur Implementierung von On-Demand-Transportdiensten in ländlichen und vorstädtischen Gebieten. Hierbei können komplexe Herausforderungen auftreten:

  • Digitalisierung der Managementinstrumente für On-Demand-Dienste und die damit verbundenen Herausforderungen für die Durchführung von Veränderungen
  • Politische Herausforderungen für lokale Behörden und die daraus resultierenden Verzögerungen
  • Herausforderungen für Transportunternehmen im Zusammenhang mit dem Mangel an Arbeitskräften
  • Öffentlicher Druck seitens der Endnutzer auf Politiker und Verkehrsunternehmen
  • Veränderungen des Serviceangebots und der Nachfrage in Abhängigkeit von aktuellen Ereignissen
  • Finanzielle Einschränkungen und Veränderungen in den zugewiesenen Budgets

Das Projektmanagement, sowohl bezüglich des allgemeinen Projektumfangs als auch der Durchführung von Veränderungen und der Überwachung und Einhaltung von Fristen, stellt eine tägliche Herausforderung dar. Darüber hinaus kann es lange dauern, bis öffentliche Aufträge genehmigt werden, und es kann sich als schwierig erweisen, endgültige Termine für den Projektstart zu erhalten. Sobald das Projekt begonnen hat, müssen die Projektteams oft in der Lage sein, das On-Demand-Angebot innerhalb von zwei bis drei Monaten zu liefern, je nach Komplexität des Projekts.

Die genannten Herausforderungen werden oft durch die Weiterentwicklung des Marktes und die zunehmende Berücksichtigung der Umweltauswirkungen im Transportsektor verstärkt. Insbesondere letzteres hat starke Auswirkungen auf die Weiterentwicklung der Software, die entwickelt werden muss, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden.

Management technischer Projekte

Um den ständigen Veränderungen auf dem Markt für On-Demand-Transport gerecht zu werden, muss die Software ständig weiterentwickelt werden.

Die Entwicklungsstrategie für die Software eines SaaS-Unternehmens muss naturgemäß darauf ausgerichtet sein, einen gemeinsamen Bedarf aller oder der Mehrheit der Nutzer zu decken, und nicht einen einzigen oder spezifischen Bedarf.

In der Regel werden alle Projekte parallel verwaltet, wobei das Produktteam (mit Schwerpunkt auf der Ermittlung der Anforderungen) und das Entwicklerteam (mit Schwerpunkt auf der Bereitstellung der Lösung) parallel arbeiten.
Diese Teams sind nach der „agilen“ Projektmethode organisiert, mit kurzen Entwicklungszyklen von etwa zwei Monaten, die in zweiwöchige Sprints unterteilt sind.

Welche Wechselwirkungen gibt es aber zwischen einem SaaS-Modell, das auf einem agilen Entwicklungsmanagement beruht, und dem Projektmanagement für die Einführung von On-Demand-Diensten?

Zwei parallele Arbeitsweisen

Da die beiden parallelen Managementmethoden unterschiedliche Herausforderungen und Fristen haben, kann es zu Inkohärenzen und Schwierigkeiten bei der Durchführung von Projekten kommen.

Ein konkretes Beispiel ist die Integration von On-Demand-Systemen in ein umfassenderes Projekt für MaaS-Lösungen (Mobility as a Service). In diesem Kontext muss sich die die On-Demand-Lösung in die Software des lokalen Routenplaner integrieren. Dadurch wird es notwendig, ein Verkehrsmittel zu standardisieren, das per Definition extrem flexibel war.

Die Einrichtung eines On-Demand-Dienstes muss daher durch die Anpassung an Standards oder die Schaffung neuer Standards erfolgen.

Die technischen Entwicklungen müssen dann auf diese entstehenden Standards aufbauen, um sich zu bewähren. Die Interdependenzen der Aufgaben sind oft zu groß, um sich an einen genauen Zeitplan halten zu können. Ebenfalls in diesem Sinne kann es vorkommen, dass eine Software direkt nach ihrer Veröffentlichung veraltet oder sogar unbrauchbar wird, sobald sich auf dem MaaS- oder On-Demand-Markt etwas ändert. In diesem Fall ist das technische Projekt gefährdet.

In Kanada werden On-Demand-Projekte in der Regel in Verbindung mit Ticketing-Tools für Online-Zahlungen entwickelt. Padam Mobility hatte durch ein anderes Projekt in Großbritannien bereits Erfahrung in diesem Bereich. Die Erwartungen und Bedürfnisse des kanadischen Marktes stimmten jedoch nicht gänzlich mit allen geplanten Entwicklungen überein. Diese Tatsache gefährdete die geplante Einführung des On-Demand-Systems.

Diese Beispiele zeigen, dass die Herausforderungen der On-Demand-Dienste mit denen der technischen Entwicklung nicht unbedingt von einander abhängig sind. Dies macht es erforderlich, angemessene Lösungen zu finden, um nicht die Gesamtheit der Projekte zu gefährden.

Lösungsansätze

Um den erwähnten Schwierigkeiten zu begegnen, gibt es mehrere Handlungsmöglichkeiten. Sie müssen jedoch so eingesetzt werden, dass sie vollständig ineinandergreifen und sowohl das agile technische Entwicklungsmanagement als auch das On-Demand-Projekt berücksichtigen.

Damit das On-Demand-Projekt erfolgreich verläuft, ist es, wie im Fall der Ticketintegration, wichtig, die neuen Bedürfnisse genau zu erfassen und sich an dem laufenden technischen Projekt zu orientieren. Das Sprint- oder Mid-Sprint-Meeting wird dann die neuen Anforderungen aufzeigen und einen Ansatz finden, um sie in die laufende Entwicklung zu integrieren. Die Agilität des Projekts ist sehr wichtig, da sie es ermöglicht, die Entwicklung an die sich ändernden Bedürfnisse anzupassen.

Die Iterationen und der Austausch erfolgen nach einem genauen Zeitplan, der die zeitlichen Vorgaben der beiden Projekte miteinander verbindet. Die iterative Vorgehensweise der Lösung ermöglicht es, auf verbindliche Fristen zu reagieren. Eine erste Version einer Entwicklung ermöglicht es, das MVP (Minimum Viable Product) des Bedarfs des Neukunden zu berücksichtigen. Allerdings darf die endgültige Version nicht aus den Augen verloren werden, sie bleibt in der Entwicklungs-Roadmap für zukünftige Zyklen.

Wir sollten nicht vergessen, dass On-Demand-Projekte nicht vorhersehbare und sich ändernde Anforderungen haben. Dies kann zu zeitlichen Verzögerungen in den Projekten führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Bereich des On-Demand-Transports die Agilität der technischen Projekte und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Kunden die beiden Schlüsselelemente sind. Werden beide Aufgaben gemeistert, wird das Mobilitätsprojekt mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein.

 

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