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Padam Mobility Masterclass Serie – #2 Mit Data Science den Erfolg Ihres On-Demand-Service steigern

Masterclass Series Edition 2

Padam Mobility und Prospective Labs haben in Zusammenarbeit mit Landor Links die zweite Ausgabe der Quality Bus Masterclass Serie präsentiert. 

Kate Gifford, Head of Future Mobility bei der West Yorkshire Combined Authority, leitete die einstündige Diskussion über “Demand Responsive Transport (DRT) und Datenanalyse”, als Experten waren Pete Ferguson, CEO und Co-Founder von Prospective Labs, und David Carnero, Head of International Business Development and Partnerships bei Padam Mobility, mit dabei.

In dem Webinar wurde die Rolle von Daten beim Einrichten und Gestalten von On-Demand-Diensten erörtert sowie Fragen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen beantwortet, die zum Teil vor dem Event geschickt wurden oder live während der Veranstaltung in den Chat gepostet wurden.

Welche Datensätze benötige ich für eine Machbarkeitsstudie (und falls es sich um Busdaten handelt, wie kann ich dem Betreiber versichern, dass die Bereitstellung der Daten keine negativen Auswirkungen auf das bestehende Geschäft haben wird?

Der Ansatz von Prospective Labs zielt darauf ab, die potenzielle Rolle von Transport-On-Demand innerhalb des Verkehrsnetzes zu verstehen und herauszufinden, in welchen Bereichen diese Art der Mobilität echte Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Privatfahrzeug hat. 

Pete Ferguson:

Wir nutzen eine Vielzahl von Fahrschein- und Fahrplandaten aus dem öffentlichen Verkehrsnetz und kombinieren diese mit den wichtigsten Verkehrsmodellierungsaktivitäten, die Sie vielleicht von Ihren eigenen lokalen Behörden kennen, die sich mit der Reisebereitschaft unter verschiedenen Bedingungen befassen. Also, wie empfindlich sind die Menschen vor Ort gegenüber Änderungen der Reisezeit oder von Kosten, und wie werden sie sich verhalten, wenn man diese Änderungen tatsächlich vornimmt.“

Eine weitere wichtige Datenquelle, auf die Prospective Labs zurückgreift, ist die Nationale Verkehrserhebung (National Travel Survey), die jährlich etwa 100.000 Antworten zu unterschiedlichen Präferenzen in Bezug auf das Verkehrsmittel oder den Grund der Reise liefert.

All diese Daten werden mit der „Angebotsseite“, d. h. dem strukturellen, multimodalen öffentlichen Verkehrsnetz im gesamten Vereinigten Königreich, abgeglichen.

Es gibt einen Kern von nationalen Datensätzen, die dann mit einer umfassenden Darstellung des zugrunde liegenden Versorgungsnetzes kombiniert werden können.” 

Dieser breite Datenpool ermöglicht es Prospective Labs zu verstehen, was passieren würde, wenn Änderungen an den öffentlichen Verkehrsangeboten in einer bestimmten Region erfolgten.

Da On-Demand-Dienste auf ganz unterschiedliche Arten konfiguriert werden können, lassen sich die Folgen dieser Konfigurationen nachvollziehen. Transport-on-Demand ist kein festgeschriebenes Konzept. Es gibt viele verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten und Anwendungsfälle für DRT-Dienste. In manchen Gebieten macht es vielleicht Sinn, eine feste Linienstruktur beizubehalten, die dann „On-Demand“ bedient wird, in anderen Regionen ist die Streckenführung ohne feste Linie vielleicht effektiver, wieder andere profitieren davon, wenn On-Demand-Dienste nur als Zu- oder Abbringer für zentrale Transporthubs fungieren. 

David Carnero:

Es geht darum, zu verstehen, wo sich das strukturelle Netz befindet, in welcher Frequenz es verkehrt, wie die Netzabdeckung ist usw. Von unserer Seite können wir den DRT so implementieren, dass er nicht mit dem strukturellen Verkehrsnetz konkurriert. […] Wir haben eine Nicht-Konkurrenz-Funktion in unserer Plattform, […] und wenn also jemand eine Fahrt zwischen Punkt a und Punkt b anfragt, und diese Fahrt mit einem Linienbus durchgeführt werden kann, dann akzeptieren wir die On-Demand-Fahrt nicht und verweisen sogar auf den festen Fahrplan, zum Beispiel auf diese Buslinie.“ 

Eine gute Studie kann den bestehenden Verkehrsanbietern die Gewissheit geben, dass die On-Demand-Dienste das Netz bereichern und nicht beeinträchtigen werden.

„Die Datenerhebung kann teuer sein, und On-Demand-Systeme stellen eine finanzielle Herausforderung dar. Wie können die zusätzlichen Ausgaben für die Datenerhebung gerechtfertigt werden?“

Die Erhebung und Auswertung relevanter Daten, insbesondere vor der Inbetriebnahme eines Abrufdienstes, trägt entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg des neuen Verkehrsangebots bei.

David Carnero:

Die Rolle der Daten besteht aus unserer Sicht darin, das Risiko eines Projekts zu verringern, sie können zur Kostensenkung beitragen und sorgen zum Beispiel dafür, dass die richtige Versorgung zum richtigen Zeitpunkt gewährleistet ist. […] Dadurch werden viele Überraschungen vermieden, die auftreten können. […] Wir betrachten es auch als Basis, auf der man seine Hypothese zu Beginn aufbaut, wenn es noch keine vorherigen Erfahrungen mit On-Demand-Diensten gibt, denn dann hat man etwas wirklich Konkretes, an dem man sich orientieren kann.“

Pete Ferguson fügt hinzu, dass die Kosten für die fehlende Datenerfassung und -analyse deutlich höher ausfallen würden:

Die Bezahlung von Fahrern und Fahrzeugen für einen schlecht eingerichteten Dienst für ein paar Wochen ist letztlich viel kostspieliger als die Planung und Datenanalyse im Vorfeld. Eine mögliche spätere Nachjustierung im Falle eines schlecht laufenden Dienstes wäre daher fataler, als es die Investition in einen gründlichen Implementierungsprozess sein könnte.“

Es ist von zentraler Bedeutung, bei der Entscheidungsfindung auf Datenkenntnisse zurückzugreifen, die Merkmale einer Region und das Verhalten der (künftigen) Nutzer zu bewerten und Aussagen über die Erfolgsaussichten jedes potenziellen Service Designs zu treffen.

Wir können uns mit Konzepten wie einem „Nutzer Überschuss“ befassen, was nützlich ist, um zu beurteilen, wie viele Menschen durch eine zusätzliche Anbindung auf den Service zugreifen könnten. Dieses Konzept bringt nicht nur einen Mehrwehrt für die Fahrgäste, sondern kann auch verwendet werden, um die negativen Auswirkungen von Kostensenkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Im Wesentlichen wird dabei für jedes Kostensenkungsszenario die geringste Verringerung des „Nutzer Überschusses“ in Betracht gezogen“.

Die Kooperation von Padam Mobility mit Prospective Labs beruht insbesondere auch auf der folgenden Erkenntnis: „Wir haben erkannt, dass viele Behörden einen hohen Bedarf an Datenanalysen zum Mobilitätsverhalten in ihrer Region haben, diese aber aus verschiedenen Gründen oft nicht eigenständig durchführen können“, sagt David Carnero.

Welche Mechanismen können eingesetzt werden, um Probleme frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, falls die Service-Metriken einen Leistungsabfall zeigen?

Zunächst arbeitet Prospective Labs an der Entwicklung zuverlässiger Szenarien, die der Realität sehr nahe kommen, so dass ein Modell zur Vorhersage der Transport-on-Demand-Nutzung erstellt werden kann, das anhand der realen Welt validiert werden kann. Es geht also zunächst darum festzustellen, wie gut dieser Prozess funktioniert, und anhand des Modells vorherzusagen, wie Anpassungen vorgenommen werden könnten.

Darüber hinaus, erklärt David Carnero, ist eine langfristige, fortlaufende Datenanalyse von entscheidender Bedeutung: 

Wir analysieren das Angebot, wir analysieren, wie die Menschen in unseren digitalen Produkten suchen, und wenn es zum Beispiel viele Suchanfragen gibt, die nicht „konvertiert“ sind, dann versuchen wir zu verstehen, was passiert. Wo sind die Ursprünge, wo sind die Ziele? Müssen wir die Zone ausweiten?“ 

Mit diesem Ansatz kann der Dienst so angepasst werden, dass die beste und kostengünstigste Lösung für das Gebiet, die Fahrgäste und den Betreiber erzielt wird.

Möchten Sie weitere Fragen zu DRT und Daten beantwortet bekommen? Die Masterclass zu DRT und Daten ist in voller Länge auf  YouTube verfügbar. 

Welche Hürden sehen die Entscheidungsträger und Mobilitätsverantwortlichen bei der Einführung eines On-Demand-Dienstes?

Word CloudViele Teilnehmer und Teilnehmerinnen äußerten die Befürchtung, dass zu hohe Kosten oder zu hohe Risiken die Einrichtung von On-Demand-Diensten in bestimmten Regionen behindern könnten. Dies ist ein Dilemma, denn wenn DRT-Dienste von vornherein abgelehnt werden, können keine bewährten Verfahren ausgearbeitet werden, was die allgemeine Entwicklung neuer Verkehrsdienste verlangsamen kann.

Wie geht es weiter?

Angenommen, die Planung eines On-Demand-Service war erfolgreich und der Dienst ist seit einiger Zeit in Betrieb. Wie sollten die Daten weiterhin genutzt werden, um den Dienst zu verbessern oder sogar Probleme zu erkennen und zu beheben?

Die nächste Masterclass wird sich genau mit diesem Thema beschäftigen: Skalierung von DRT – Nutzung von flexiblen Angebots- und Nachfragemodellen zur effizienten Steigerung des Fahrgastaufkommens.

Diese dritte und letzte Masterclass von Padam Mobility wird sich mit den verfügbaren Instrumenten und Maßnahmen für den effizienten Betrieb von On-Demand-Busprogrammen befassen.

Dan Mould, Geschäftsführer von Coachscanner, wird seine einzigartige angebotsseitige Plattform (We-DRT) für den Betrieb von DRT unter Einsatz einer Mischung aus festen und flexiblen Busanbietern erläutern. Dabei wird er auch die Erfahrungen aus dem Betrieb des TfWM West Midlands On-Demand Service vorstellen.

Jack Holland, Head of Business Development in der UK für Padam Mobility, wird seine Erfahrungen mit der Verwaltung und Weiterentwicklung von DDRT-Diensten in den letzten 4 Jahren teilen. Außerdem wird er erläutern, wie man DRT-Software optimal nutzen kann, einschließlich der Stellschrauben für Marketingstrategien und der Preisgestaltung. 

Diese nächste Masterclass findet am 10. März um 11:30 Uhr CET statt. Sie können sich für diese Veranstaltung anmelden, indem Sie auf diesen Link klicken. Wie immer sind Sie auch herzlich eingeladen, uns Ihre Fragen zu schicken!

 

Über die Quality Bus Masterclasses in Zusammenarbeit mit Landor Links

Die Masterclass-Reihe wurde in erster Linie ins Leben gerufen, um Entscheidungsträgern dabei zu helfen, zu verstehen, wie DRT auf möglichst risikofreie Weise in ein erweitertes Partnerschaftsprogramm (“Enhanced Partnerships”) zwischen Verkehrsunternehmen und öffentlichen Verkehrsbetrieben integriert werden kann.

Sie können sich auch das Video unserer ersten Masterclass unter diesem Link ansehen. Hier sprachen David Carnero zusammen mit Matt Smallwood und Antonio Carmona über das Thema „Integrated Ticketing“.