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Wie Sie den Erfolg Ihres On-Demand-Angebots durch gezielte Datenanalyse sicherstellen

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Padam Mobility liefert auf der Smart Transport Conference 2021 interessante Einblicke in die Analyse von Servicedaten

On-Demand-Mobilität gilt als vielversprechende Lösung, um einen emissionsfreieren Verkehr zu etablieren: Fahrzeugstrecken werden intelligent berechnet, wobei so viele Fahrten bzw. Fahrgäste  wie möglich gebündelt werden. So werden nicht nur leere Kilometer eingespart, sondern zusätzlich auch die Nutzung von individuellen, emissionsreichen Fahrzeugen eingeschränkt. Dabei ist On-Demand Service aber nicht gleich On-Demand Service. Die Einführung eines solchen Angebots unterliegt nicht DER einen Schablone, die auf alle Regionen und Gebiete gleichermaßen angewandt werden kann. Der Schlüssel, um einen On-Demand Service in einem bestimmten Gebiet erfolgreich zu etablieren, liegt in der Analyse und richtigen Interpretation von Daten, die vor Serviceeinführung und während der -laufzeit erhoben werden. Erst anhand von Daten lässt sich ableiten, wie der Service genutzt wird und ob es noch Nachbesserungspotential gibt, beispielsweise ob die Flottengröße optimal bemessen oder ob die Einbeziehung des vorhandenen Verkehrsnetz gegeben ist. Werden beispielsweise Anschlusszüge erreicht, konkurriert der On-Demand Service mit hochfrequentierten Bussen zu Spitzenzeiten, usw.? 

Wie verhilft eine gezielte Datenanalyse bei der Etablierung eines On-Demand Service? – Vortrag von David Carnero auf der Smart Transport Conference 2021 in London 

Ende November fand in London die Smart Transport Conference statt. Ein ganzer Tag, der dem Thema „Mobilität der Zukunft in der UK“ gewidmet war. Vertreter großer Corporates, Mobilitätsexpert*innen, innovative Transportunternehmen aber auch führende Politiker*innen, wie die Parlamentarische Staatssekretärin für Verkehr, Trudy Harrison, waren dabei, um sich den drängenden Mobilitätsfragen unserer Gegenwart zu stellen: wie erreichen wir die gesteckten Klimaziele, wie können innovative Verkehrskonzepte gefördert werden oder wie sollte sich die Infrastruktur verändern, um beispielsweise die Nutzung emissionsärmerer Transportmittel zu fördern? 

Das gesamte UK-Team von Padam Mobility war beim Event in London vertreten. David Carnero, Head of International Business Development, sprach in der Breakout Session “Technology und Innovation” über die wichtige Rolle von Daten bei der Entwicklung von On-Demand-Diensten.

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David Carnero, Head of International Business Development bei Padam Mobility, sprach auf der Smart Transport Conference in London am 30. November 2021.

An bestimmten Beispielen, die jeweils anonymisiert echte Datenlagen von Kunden zeigten, machte David deutlich, wie wichtig das geschulte Auge der Padam Mobility Mobilitätsexperten und -expertinnen bei der Einführung und Aufrechterhaltung von On-Demand-Diensten ist. 

Die Wahl der richtigen Flottengröße

Beispielsweise ist die Wahl der Flottengröße für das Gelingen oder Nichtgelingen eines On-Demand Service entscheidender als man zunächst annehmen könnte. Ist die Flotte zu groß, ist die Aufrechterhaltung kostspielig, Fahrzeuge stehen häufig herum, zusätzliches Personal muss eingestellt werden, etc. Gibt es allerdings nicht genug Fahrzeuge, um die Nachfrage zu befriedigen, treten ebenfalls Probleme auf, die dem Mobilitätsprojekt Schaden können: Nutzer, die häufig kein Fahrtangebot bekommen, weil bereits alle Fahrzeuge belegt sind, könnten sich frustriert vom Service abwenden und zukünftig gar keine Fahrten mehr buchen. Genau dieses Problem zeigt auch David in seiner Präsentation (s. Abbildung 1). Hier lässt sich erkennen, dass die tägliche durchschnittliche Ablehnungsrate (blaue Balken) und die gesamte Ablehnungsrate (orangene Linie) zu fast allen Tageszeiten sehr hoch sind. Als Schlussfolgerung muss aus dieser Grafik daher abgeleitet werden, dass dem Kunden eine Vergrößerung der Flotten vorgeschlagen werden sollte.

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Abbildung 1

Serviceoptimierung – die „richtige“ Konfiguration kann Wunder wirken 

Wie sich die richtige Interpretation von Daten auf einen Service auswirken kann, liefert ein anderes von David gezeigtes Beispiel. Vor der Neuausrichtung des in der Abbildung 2 gezeigten Dienstes, sind eher geringe Nutzerzahlen zu verzeichnen. Das kann natürlich viele Gründe haben, falsch wäre allerdings, direkt anzunehmen, dass die Menschen in einer bestimmten Region unzugänglich für On-Demand-Mobilität wären. 

Ab etwa August 2020 lässt sich erkennen, dass die Fahrgastzahlen rapide ansteigen. Daraus lässt sich ableiten, dass die Serviceänderung, die etwa zwei Monate zuvor vorgenommen wurde, sich etablieren konnte und deutlich besser zu den realen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer passt. Konkret wurden in diesem Fall mehrere Stopps hinzugefügt sowie das Servicegebiet vergrößert.

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Abbildung 2

Serviceoptimierung – Umfangreiche Möglichkeiten der Datenanlyse und -auswertung   

Wie umfangreich die Analysen sind, die von Padam Mobility für jeden Kunden vorgenommen werden, und dass eine sorgfältige Datenauswertung erfolgsentscheidend sein kann, machte David anhand weiterer Beispiele klar: 

Welche Ursachen kann es geben, wenn Fahrtensuchen nicht zu Buchungen führen? In Abbildung 3 lässt sicher erkennen, dass ab einem gewissen Zeitpunkt (etwa November 2020) die Kovertierungsrate im Vergleich zum vorherigen Zeitraum deutlich ansteigt. Gründe können beispielsweise sein, dass die Nutzer zuvor keine passenden Stopps in ihrer Nähe finden konnten oder mit dem gegebenen Bediengebiet nicht zufrieden waren. In diesem Fall hat eine aus den Erkenntnissen resultierende Serviceerweiterung dazu beigetragen, mehr Nutzeranfragen zu berücksichtigen und damit das Verhältnis von Suchanfragen zu tatsächlichen Buchungen zu erhöhen.

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Abbildung 3

Aber nicht nur die Erweiterung des Servicegebiets, der Flotte oder der Haltestellen sind wichtige Stellschrauben. Abhängig von den individuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen bestimmter Regionen, erprobt und implementiert Padam Mobility verschiedene Servicekonfiguration. Für einige Gebiete kann ein Free-Floating-Modell, das keine feste Streckenführung vorsieht, sinnvoll sein, um beispielsweise Fahrzeugkilometer einzusparen und den Fahrgästen ein flexibles und individuelles Fahrerlebnis zu bieten. In anderen Regionen kann dagegen eine Feeder Konfiguration besser geeignet sein, etwa dann, wenn ein bestimmter Transporthub, beispielsweise ein Bahnhof, die wichtigste Anlaufstelle für die meisten Nutzer*innen von On-Demand-Systemen ist. In sehr großen Gebieten, bietet es sich an, Zonen zu definieren, in denen ein bestimmter On-Demand-Service verkehrt. Das hilft den Aufgabenträgern dabei, einen guten Überblick über die Performance und die benötigten Ressourcen der einzelnen Dienste zu behalten.

Abbildung 4

Welche Schritte können öffentliche Verkehrsbehörden und Transportunternehmen aus den Erkenntnissen ableiten? 

Haben sich Städte, Gemeinden, Unternehmen, etc. dazu entschlossen, das Projekt „On-Demand-Mobilität“ in Angriff zu nehmen und ihren Bürger*innen oder Mitarbeiter*innen ein bequemes, flexibles Verkehrsangebot zu bieten, können die vielfältigen Umsetzmöglichkeiten von On-Demand-Diensten zunächst überwältigend erscheinen. 

Wo sollte angesetzt werden? Welche Konfiguration ist für mein Gebiet die richtige? – Glücklicherweise kann hier das Expertenteam von Padam Mobility weiterhelfen. 

Wir wissen, welche Daten gebraucht werden, um eine erste Einschätzung über das zukünftige Servicemodell des Bedarfsverkehrs zu treffen. Darüber hinaus bieten wir Simulationen und Piloten an, die darauf ausgelegt sind, über einen bestimmten Zeitraum den Dienst genau zu beobachten und Daten zu sammeln, die die Gestaltung des Service so effektiv wie möglich gestalten. Natürlich begleiten wir unsere Kunden auch langfristig, stehen den Fahrern und dem Managementteam eng zur Seite und können so kurzfristig Entscheidungen treffen, beispielsweise wenn es darum geht, Services einzurichten, die akut gebraucht werden. So wurde z.B. Anfang 2021 für den On-Demand Service TAD IDFM im Raum Paris ein Service eingerichtet, der vulnerable Personen zum nächsten Impfzentrum brachte. Ein aktuelles Beispiel ist das „Weihnachtsshopping-Angebot“, das vom HertsLynx DRT angeboten wird.

Ein verlässlicher Partner, der über die Möglichkeiten verfügt, Daten, die von einem On-Demand-Service generiert werden zu, zu erheben und professionell und weitsichtig auszuwerten, ist für die erfolgreiche Implementierung eines On-Demand-Angebots entscheidend. So kann gewährleistet werden, dass On-Demand-Mobilität nicht nur ein wichtiger Bestandteil im modal Split wird, sondern auch finanziell tragbar ist. 

 

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